Immernoch kein Trekkie

Der Name und die Idee des Fediversums erinnern an Star Trek. Wie im letzten Post angedeutet, habe ich mich mit der dazugehörigen Science Fiction-Welt beschäftigt.

Meine Kindheit bestand zu nicht unerheblichen Teilen aus Star Wars. Star Trek spielte, warum auch immer, keine Rolle. Später habe ich mich deswegen ein bisschen geschämt. Steht Star Wars doch für das sinnentleerte Rumgeballere, Star Trek dagegen für die gepflegte wissenschaftliche Unterhaltung. Die Reisen der Enterprise sind oft Sinnbild für eine humanistische Zukunftsvision, eine Föderation verschiedener Spezies, die sich mehr für die Geheimnisse des Weltalls interessiert als für immer größere Waffen.

Ich habe ein paar Folgen der TV-Serien Raumschiff Enterprise (The Original Series = TOS) und Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert (The Next Generation = TNG) gesehen oder gehört.

TOS spielt im 23. Jahrhundert. Das Raumschiff USS Enterprise NCC-1701 ist ungefähr 290m lang und hat 400 Personen an Bord. Die USS Enterprise NCC-1701-D ist mit 640 m und 1000 Personen mehr als doppelt so groß. TNG beschreibt ihre Abenteuer im 24. Jahrhundert.

Die Erde ist noch bewohnbar. Die Menschheit hat aus ihrer Vergangenheit gelernt. Es gab keinen existentiellen Krieg gegen eine andere Spezies. Statt dessen haben sich die Menschheit und ihre galaktischen Nachbar*innen zu einer Föderation der Vereinigten Planeten zusammengeschlossen.

Der Titel Star Trek spielt auf die Treks der weißen Siedler*innen im Amerika des 19. Jahrhunderts an, die auf der Suche nach fruchtbarem Land immer weiter ziehen. Im Gegensatz zum historischen Bezugspunkt will die Föderation dabei friedlich vorgehen.

Die Enterprise-Raumschiffe gehören zur Sternenflotte. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, neue Planeten zu erkunden, die Föderation zu vertreten und bei Konflikten zu vermitteln, wobei es auch mal brenzlig werden kann.

Warp-Antrieb, Beamen, Phaser und das Logbuch sind inzwischen ikonische Technologien. Die diverse Zusammensetzung der Crew war für seine Zeit fortschrittlich. Ich mag die wiederkehrende Struktur der Folgen. Das Raumschiff und die Crew hat eine Mission. Dabei ergeben sich Schwierigkeiten, oft auch ein moralischer Konflikt. Beteiligt sind dabei immer die gleichen 8 Schiffsmitglieder. (Ein kleineres Raumschiff hätte vollkommen ausgereicht :-) Die Darstellung der technischen Geräte ist wundervoll abgedreht. Die Welten, Lebensformen und Technologien kennen zu lernen, macht Spaß. Durch diesen Rahmen ist es auch gut möglich, sich eigene Geschichten (oder Parodien) auszudenken.

Irgendetwas hat mich jedoch irritiert. Nach der Lektüre des Wikipedia-Artikels kann ich es in Worte fassen. Star Trek wirkt auf mich "bieder" und hierarchisch, "gesetzesförmig". Das Schiff ist immer schick sauber, alle Leute glücklich. Der Kapitän befiehlt; die Rangordnung ist geklärt. Auf der Brücke müssen im Hintergrund Crew-Mitglieder die ganze Zeit aus unersichtlichen Gründen stramm stehen.

Vielleicht gibt es im Star Trek-iversum auch kleinere Raumschiffe, punkige Raumhäfen und liebenswerte Kleinkriminelle. Wer weiß? Ich habe ja auch nicht viele Geschichten gesehen.

Star Trek ist eine spannende Science Fiction-Welt. Und lieber Uniform als Todesstern. Aber so richtig begeistern kann ich mich leider nicht.

Quellen:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Star_Trek und andere
  • https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Portal:Main